Im Rahmen des STADTRADELNS 2022 fand am 8.7.2022 in Begleitung des ADFC eine Befahrung Oberpframmerns mit dem Rad statt. Der Befahrung vorangegangen war ein Aufruf an die Bürgerinnen und Bürger, um Hinweise zu Wegen, Kreuzungen, Querungen etc. zu melden, die bei der Gemeindebefahrung angeschaut werden sollten.

Die Hinweise aus der Bevölkerung wurden gesammelt und protokolliert. Nach der Befahrung wurde auf Basis der Diskussionen vor Ort und weiterer Recherchen der Sachverhalt dokumentiert und es wurden Lösungsvorschläge und Empfehlungen ausgearbeitet.

Ein typischer Hinweis aus der Bevölkerung auf den Aufruf:

„Was mich aber am meisten vom Radeln in Pframmern abhält: die Hauptstraße. Egal, ob man sie entlangfahren oder queren möchte, die Hauptstraße ist mir einfach zu gefährlich und deshalb nehme ich quasi immer das Auto. Ein Radweg ist wahrscheinlich nicht machbar, aber Tempo 30 würde da schon einen Unterschied machen. Und: Warum dann eigentlich nicht gleich im ganzen Ort?“

Im Juli 2023 trafen sich die Teilnehmenden der Gemeindebefahrung, um die erarbeiteten Lösungsvorschläge zu diskutieren und das weitere Vorgehen abzustimmen.

Dabei wurde der Fokus auf das Projekt „Sichere Radwege innerorts“ aus dem Maßnahmenkatalog „Energieprojekte Oberpframmern“ gelegt. Darüber hinaus wurden Zielsetzungen und Anforderungen für Fußgänger, insbesondere auch die besonders vulnerablen Gruppen wie Kinder und ältere Mitbürger und Mitbürgerinnen, einbezogen.

Im Nachgang des Treffens wurde die Dokumentation der „Gemeindebefahrung mit Lösungsvorschlägen“ ergänzt und aufbereitet, um die weiteren Schritte zielgerichtet zu verfolgen.

Viele der Maßnahmen aus diesem Dokument resp. aus der Gemeindebefahrung abgeleitet decken sich mit den Zielen und Vorhaben der Energieprojekte aus dem Themenbereich Mobilität. Von besonderer Bedeutung sind die folgenden Energieprojekte:

  • Radwegeverbindungen
  • Tempo-30-Antrag
  • Sichere Radwege innerorts
  • Sichere Querungshilfen

Wie können nun konkret Verbesserungen umgesetzt werden?

Ein Teil der Lösungsansätze soll von einem Fachbüro bewertet und ggf. gemäß den rechtlichen Rahmenbedingungen angepasst werden. Konkrete Forderungen an das Straßenbauamt sollen von der Gemeinde direkt dort gestellt werden. Sofern zuvor Gemeinderatsbeschlüsse zur Maßnahmenumsetzung erforderlich sind, soll der AK Energie von der Gemeinde informiert werden, sodass die Anträge umgehend gestellt werden können.

Was ist die Zielsetzung dahinter?

Gemeinsam wollen wir alles dafür tun, damit die Gemeinde Oberpframmern die Klimaneutralität 2030 erreicht. Für den Bereich Mobilität bedeutet das: 

Die Mobilitätswende als wichtiger Teil der Energiewende wird durch Förderung des ÖPNV, des Radfahrens und der Fußgängerfreundlichkeit im Ort vorangebracht.

Gemäß dem Mobilitätskonzept des Landkreises Ebersberg bedeutet das im Einzelnen:

  • „Die Bedingungen für den nichtmotorisierten Individualverkehr sollen vor allem innerorts, aber auch zwischen den Orten, verbessert werden. Insbesondere die Ortskerne, weitere herausragende Ziele und bedeutsame Haltestellen des ÖPV sollen für Fußgänger und Radfahrer schneller und sicherer erreicht werden können.“ (S. 39)
  • „Die Umsetzung der Mobilitätswende ist dabei nicht nur Beitrag zum Klimaschutz, sondern vor allem auch zentral für die Steigerung der Lebensqualität und Zukunftssicherheit in der Region. Die Mobilitätsbedürfnisse der Bürger stehen im Mittelpunkt. Hierfür sind viele kleine, aber auch große Schritte nötig.“ (S. 191)
  • „Zur Entlastung von Menschen und Umwelt organisieren wir künftig den Verkehr im Landkreis emissionsärmer (Lärm, CO2, Schadstoffe), intelligenter (ausgelastet, vernetzt, innovativ), sparsamer (vermeidend (ha und km), wirtschaftlich, energieeffizient), sicherer (nachhaltig, unfallärmer).“ (S. 83)
  • „Berücksichtigung aller Verkehrsteilnehmer: Abbau von Mobilitätseinschränkungen (nicht nur Barrierefreiheit) für Eltern, Kinder, Senioren, Behinderte “ (S. 84)

Quelle:
Nachhaltiges und integriertes Mobilitätskonzept für den Landkreis Ebersberg 2010-2030, Ansbacher, P.; Wedler, M.; Lenz, S. (2012), im Auftrag des ULV des Landkreises Ebersberg

Beim ersten Pframmerner Bürgercafé am 15.7.2023 wurden im Themenbereich „Lebensqualität – Mobilität und Sicherheit“ viele weitere Wünsche und Lösungsansätze eingebracht, die sich in einem Kernsatz zusammenfassen lassen:

Fokus Mensch – nicht Auto!

Das Dokument mit den Aufgaben und Empfehlungen kann hier heruntergeladen werden: http://www.energiewende-oberpframmern.de/images/pdfs/2023-07-28_Energieprojekte_Mobilitaet.pdf