Bereits 2018 fand in Oberpframmern ein Runder Tisch Energienutzungsplan in Zusammenarbeit von Gemeinderat und Arbeitskreis Energie statt, damals unter Leitung der Energieagentur Ebersberg. Das Format war erfolgreich - viele der damals erarbeiteten Maßnahmen konnten in der Zwischenzeit umgesetzt werden. Die Ergebnisse eines zweiten Runden Tisches Energienutzungsplan liegen nun vor.

Seit 2018 hat sich die Klimakrise massiv verschärft. Der Handlungsdruck, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern sehr kurzfristig zu beenden, ist gestiegen. Ein weiteres Verzögern und Verschieben wird irreversible Folgen haben. Die Frage ist: Wollen wir jetzt eine Transformation „by Design“ oder später eine Transformation „by Desaster“?

Eine Gemeinde kann nur im eigenen Wirkungsbereich direkt handeln. Dazu gehört an erster Stelle die Schaffung von Baurecht für erneuerbare Energieerzeugungsanlagen. Ohne diese ist ein Erreichen des Klimaschutzziels nicht denkbar. Eine Gemeinde kann darüber hinaus in vielen Bereichen Vorbild und Ideengeberin sein. Sie kann regulieren und unterstützen. Sie kann konkrete Angebote machen und damit das Handeln von Bürgerinnen und Bürgern sowie die zukunftsfähige Ausrichtung von Unternehmen beeinflussen. Durch mutige Politik können jetzt auch mutige Projekte umgesetzt werden.

Seit 2018 wird der Fortschritt bei der Reduktion von Treibhausgasen und beim Ausbau der erneuerbaren Energie für die Kommunen im Landkreis Ebersberg alle zwei Jahre im Treibhausgasbericht erfasst und veröffentlicht. Potenziale zur Erreichung der Klimaschutzziele werden in Energienutzungsplänen beschrieben. Eine aktuelle Hilfestellung bietet der digitale Energienutzungsplan von 2023. Abgestimmt auf die lokalen Rahmenbedingungen werden darin dezidiert Maßnahmen zur Erreichung von Energiewendezielen beschrieben.

2023 01 13 RT ENP 4 cutIm Januar 2023 fand der zweite Runde Tisch Energienutzungsplan in Oberpframmern statt. Der Workshop wurde dieses Mal vom Arbeitskreis Energie vorbereitet, ausgearbeitet und moderiert. Wie schon 2018 stand im Fokus, umsetzbare Lösungen und konkrete Maßnahmen im Detail zu verstehen, einzuordnen und zu priorisieren sowie erste Schritte zu definieren und Verantwortlichkeiten festzulegen. Was bringt unsere Gemeinde schnell und wirkungsvoll voran? Wo und vor allem wie packen wir das am besten an?

Die finalen Ergebnisse des Workshops wurden, nach einer weiteren Sitzung im Mai 2023 zur Klärung offener Punkte, in einer Broschüre festgehalten. Diese Ausarbeitung ist ein Programm, wie die Gemeinde ihre kommunalen Aufgaben im Klimaschutz stemmen kann. Es macht deutlich, was eine Kommune, eben auch eine kleine Kommune, zur Erreichung der Klimaschutzziele beitragen kann – und sollte. Die Kooperation mit dem AK Energie und tatkräftige Unterstützung ehrenamtlicher AK-Mitglieder ist im Programm dokumentiert.

Die Aufgabe ist gewaltig. Dabei wird die notwendige Transformation nicht immer ohne Konflikte sein. Doch oft erscheint Widerstand überproportional groß und ist nur ein Strohfeuer von einigen wenigen.

Wichtig ist Verbindlichkeit: Das Energiewendeziel muss erreicht werden und das muss sich in allen beeinflussbaren Bereichen niederschlagen. Ziel soll sein, eine breite Verantwortlichkeit zu erreichen: Der Gemeinderat als Vorbild und mit Einfluss, aber auch Gewerbetreibende, Bürgerinnen und Bürger. Wir alle haben die Verantwortung für die Lebensumstände unserer Kinder und Enkel.

Die Energiewende ist machbar, Klimaschutzziele sind noch erreichbar – mit Mut, Kompetenz, Beharrlichkeit, Entschlossenheit und Unbeirrbarkeit!

Die Ergebnisbroschüre Version V8 vom 29.08.2023 kann hier herunterladen werden.