Die Zahl der toten und geschädigten Bäume war noch nie so hoch wie derzeit - selbst in den 80er Jahren nicht, als Schwefel und andere Schadstoffe aus Industriekaminen den Wäldern in Europa massiv zusetzten, damals bekannt als "saurer Regen". Das bestätigt der aktuell veröffentlichte Waldzustandsbericht 2020:

 

Der Kronenzustand hat sich bei vielen Baumarten weiter verschlechtert. Auch 2020 sind der Anteil der deutlichen Kronenverlichtung und die mittlere Kronenverlichtung gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die mittlere Kronenverlichtung ist im Durchschnitt aller Baumarten mit 26,5 % so hoch wie noch nie. Nur noch 21 % aller Bäume weisen keine Kronenverlichtungen auf. Außerdem zeigt sich eine stark zunehmende Absterberate. Vor allem unsere älteren Wälder über 60 Jahre, sind von Absterbeerscheinungen betroffen. Doch auch die jüngeren Bäume zeigen einen negativen Trend.

"Es geht ans Eingemachte", schreibt Joachim Wille auf Klimareporter.de, "Es sind keine bloßen "Waldschäden" mehr. Es ist ein veritables "Waldsterben", das sich verschärft seit drei Jahren abspielt. Ein Waldsterben 2.0, dramatischer als der Vorläufer in den 1980er Jahren." Und es betrifft keineswegs nur die anfälligeren Fichtenkulturen, sondern auch Laubbäume, z.B. die Buche.

Zeitgleich bekennt Bayerns Umweltminister Glauber anlässlich der Veröffentlichung des Klimareports 2020, dass der Klimawandel Bayern stärker trifft als angenommen. "Der Klima-Report ist eine Warnung der Wissenschaft. Der Klimawandel ist Fakt. Und der Vergleich zum Klima-Report 2015 zeigt: Der Wert für die mögliche Maximaltemperatur in Bayern im Jahr 2100 muss noch einmal nach oben verschoben werden."

Das deckt sich mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen weltweit. Wenn die Welt so weitermacht, landen wir bei zwei bis vier Grad plus. UN-Generalsekretär António Guterres spricht angesichts des Synthesis Report NDC, den das UN-Klimasekretariat veröffentlichte, von "Alarmstufe Rot".

Klimawandel - Was, wenn wir nichts tun? Klimaforscher Stefan Rahmstorf erklärt in einem 4,5-Minuten-Beitrag unsere Welt mit 4 Grad mehr.

Die Blockadehaltung bei dem Ausbau der Windenergie bei uns hat fatale Wirkung - und auch der parallel erforderliche Photovoltaikausbau geht in unserer sonnenreichen Region noch viel zu langsam voran. Mit dem beschämenden und zugleich fatalen Ergebnis: In Bayern geht beim Klimaschutz nichts vorwärts. Im Ländervergleich liegt der Freistaat auf dem vorletzten Platz, .

LUBW CO2 Ländervergleich 2019 2018Treibhausgas-Emissionen der im europäischen Emissionshandel erfassten Anlagen in Deutschland. Insgesamt emittierten die erfassten Anlagen in Deutschland 2019 zusammen 363 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente.

Quelle: https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/-/europaischer-emissionshandel